Die Börse – ein Casino?
Die Börse fühlt sich manchmal an wie ein Casino.
Und dies schreckt viele Menschen davor ab, überhaupt zu investieren.
💭 Zur Gedankenanregung habe ich die wohl bekannteste Grafik von Nobelpreisträger Robert Shiller auf heute aktualisiert.
➡ Die Grafik zeigt den tatsächlichen Wert von US-Aktien über die letzten 150 Jahre, sowie den rationalen Wert, sofern alle Marktteilnehmer den Markt perfekt vorhersehen könnten.
1️⃣ Was auffällt, sind die kurzfristigen Über- und Untertreibungen des Marktes. Die effektive Bewertung weicht vom modellierten Wert teils stark ab, siehe zum Beispiel die Blasen von 1929 und 2000. Emotionen dürften ein wichtiger Treiber dieser scheinbar exzessiven Schwankungen sein.
2️⃣ Doch was ebenso heraussticht, ist, dass die beiden Kurven längerfristig doch ganz gut zueinander passen.
➡ In der langen Frist sind Cash Flows, Erträge, Dividenden entscheidend und geben so dem Aktienmarkt seinen Wert. Wer also langfristig investiert, kann diese kurzfristigen Über- und Untertreibungen ignorieren.
P.S.: Die Grafik sagt nicht aus, dass aktuell die Märkte überbewertet sind. Das Modell beruht auf vielen Annahmen, die gerade die jüngeren Datenpunkte stark beeinflussen. Es lässt sich leicht ein Beispiel konstruieren, sodass keine Überbewertung mehr resultiert.
P.S. 2: Die Nobelpreisvorlesung von Shiller ist sehr empfehlenswert: https://www.nobelprize.org/uploads/2018/06/shiller-lecture.pdf