Nicht ganz 100
Trotz Pensionskassen-Obligatorium sind nicht alle Erwerbstätige versichert.
Warum?
Die ersten Pensionskassen wurden bereits im 19. Jahrhundert gegründet – einzelne Kantone, die SBB 🚂 und Industrieunternehmen 👷 waren Vorreiter.
Dennoch waren Anfang des letzten Jahrhunderts gerade mal 5% aller Erwerbstätigen bei einer Pensionskasse versichert. Dieser Anteil verdoppelte sich bis 1920 und stieg bis 1930 auf etwa 20% an.
Immer mehr Pensionskassen wurden gegründet, sodass kurz vor Einführung des BVG-Obligatoriums die Hälfte aller Erwerbstätigen versichert war.
Mit dem Obligatorium stieg der Anteil dann auf über 80%.
Doch warum nicht auf 100%? 🤔
Grund ist die Eintrittsschwelle. Wer nicht mindestens 22’050 Franken (im 2023) verdient, ist nicht zwingend BVG-versichert. 💡 Zudem ist die Pensionskasse für Selbständige freiwillig.
Weshalb sinkt der Anteil nach 1987 leicht?
Ich vermute der Schuldige ist die Teilzeitarbeit. Wenn mehr Leute Teilzeit arbeiten, erreichen auch mehr Personen die Eintrittsschwelle nicht.
Weshalb der Anstieg seit den 00er-Jahren?
Immer mehr Unternehmen bieten grosszügigere Leistungen an – die Eintrittsschwelle wird gesenkt oder gleich ganz abgeschafft, sodass immer mehr Personen Vorsorgekapital aufbauen können. Zudem haben Kleinstpensen (Arbeitspensum <20%) in den vergangenen Jahren abgenommen.
Zumindest sind das meine Vermutungen. Vielleicht sieht jemand weitere Gründe?